Historie

Protestanten in Longerich
Im katholischen Köln und im katholischen Longerich leben bis nach dem 2. Weltkrieg nur sehr wenige evangelische Christen. Statistiker schätzen die Zahl der Protestanten in Longerich auf allenfalls 300. Engagierte Gemeindeglieder sorgen schon früh dafür, dass ein altes landwirtschaftliches Gebäude am Lindweilerweg zu einer Gottesdienststätte umgebaut wird.
Sie geben ihr den Namen Lutherkapelle. Im Dezember 1933 ist Einweihung unter Kirchen-und Hakenkreuz-fahne. Fast 60 Jahre später wird auf Initiative der Friedensgruppe unserer Gemeinde neben der Lutherkirche ein Mahnmal zur Erinnerung an die NS-Gräuel und Zwangsarbeiterlager aufgestellt.
In der Gartenstadt-Nord, die zunächst noch als Stadtteil Mehrheim linksrheinisch daherkommt, wird Gottesdienst zunächst im Saal der Gaststätte Trettin an der Neusser Straße gefeiert, dann in der Aula der neuen Volksschule Altonaer Straße und schließlich ab September 1957 im heutigen Gemeindehaus.
Mit dem Flüchtlingsstrom aus dem Osten und dem beginnenden Bauboom im Siedlungsgebiet Gartenstadt Nord zwischen Neusser Straße und Alt-Longerich sowie Militärring und Gürtelbahn wächst der Zustrom evangelischer Christen. Die Stadt Köln revidiert mehrfach ihre Planungen für die Zahl der Wohnungen und Häuser in der Gartenstadt. Geht sie zunächst von ca. 8.000 Einwohnern aus, so soll schließlich Platz für 22.000 Menschen geschaffen werden. Angelehnt an diese Planungen rechnet man damit, dass die evangelische Gemeinde auf 6.000 Seelen wachsen wird. Entsprechend groß werden Gemeindezentrum und Kirche ausgelegt. So kommt es, dass 1962 und 1963 mit der Immanuel-Kirche die größte evangelische Kirche hier im Kölner Norden gebaut wird. Zeitweilig gibt es sogar Überlegungen für den Bau einer zweiten kleineren Kirche im Gemeindegebiet. Im Gespräch war hierfür ein Grundstück an der Industrie-Bahntrasse nahe des Heilig-Geist-Krankenhauses.
Die Zahl von 6000 Gemeindegliedern wird tatsächlich nie erreicht. Die Frage einer weiteren Kirche stellt sich schnell nicht mehr.

Erst 1965, also acht Jahre nach dem Bau des Gemeindehauses in der Paul-Humburg-Straße, wird die Gartenstadt-Nord zur eigenen evangelischen Kirchengemeinde. Nach dem Krieg gehören Longerich wie die spätere Gartenstadt-Nord zunächst zur Muttergemeinde Nippes mit ihrem riesigem Radius. Riehl, Niehl, Weidenpesch, Worringen, Teile von Ehrenfeld und die neuen nördlichen Stadtteile – alles zählte zur Großgemeinde Nippes. Am 1. Januar 1965 schließlich wird aus dem Pfarrbezirk III der Gemeinde Weidenpesch die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Gartenstadt-Nord. So heißt unsere Gemeinde zunächst, ehe sie 1998
in Immanuel-Gemeinde umbenannt wird. Eingegliedert wurde 1976 die Restgemeinde Alt-Longerich mit der Lutherkapelle und dem Pfarrhaus Neuenbaumer Straße.
Und die Lutherkapelle gehört heute der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche Deutschland. Für die äthiopischen Christen ist die Kapelle die St. Mikaelskirche.

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